... der Weg zum Trauerredner

Tatsächlich bin ich zufällig dazu gekommen, Trauerredner zu werden.

 

Als der Opa meiner Frau gestorben war, fragten mich die nahen Angehörigen, ob ich zum Begräbnis nicht ein paar Worte sagen könnte.

Ich war nicht sicher, denn ich hatte so etwas vorher noch nie gemacht. 

Andererseits konnte und wollte ich die Familie nicht im Stich lassen und habe zugesagt.

 

Direkt nach der Trauerfeier sprach mich der Bestatter an: Eine solche, auch besondere Rede habe er selten gehört ...

... ob ich mir auch vorstellen könnte, das professionell zu machen.

 

Das kam unerwartet!

  

Nachdem ich kurze Zeit später auch von den Verwandten und selbst von einigen Weggefährten des Opas meiner Frau, die ich noch nicht einmal kannte, ein sehr gutes und dankbares Feedback auf meine Rede bekommen hatte, gingen mir wochenlang viele Gedanken durch den Kopf.

 

Mir war aufgefallen, dass in der Trauergesellschaft immer wieder zustimmend genickt wurde ...

Mir war aufgefallen, dass bei der einen oder anderen Anekdote, die ich erzählen durfte, gelächelt wurde ...

 

Nicht nur, dass ich ein wenig von der großen und tiefen Trauer in Lächeln umwandeln konnte, erschien mir im Nachhinein sehr, sehr wichtig.

Auch, dass offensichtlich alle Anwesenden den Verstorbenen bei diesem Abschied noch einmal vor sich gesehen haben, war für mich eine erfüllende und schöne Erfahrung.

 

Aus einem Zufall heraus ist für mich ein besonderes Erlebnis entstanden, das auch etwas in mir ausgelöst hat. 

Es ist eine berufliche Aufgabe entstanden, die immer wieder aufs Neue demütig macht und erdet.